Verkehr

Verbesserter Handschlitten

Prometheus • 14.3.1894

Von dem bekannten thüringischen Badeorte Ilmenau gelangt man in einer Wegstunde auf guter, aber über 300 m aufsteigender Waldstraße nach dem idyllisch gelegenen, bewirtschafteten Forstwärterhaus Gabelbach. Diese teilweise stark abfallende Straße wird im Winter von den Holzleuten zur Abfuhr der eingeheimsten Waldprodukte mittelst Handschlitten benutzt. Bei geeignetem Wetter steigen aber auch viele Ilmenauer, Alt und Jung, hinauf, um mit großen und kleinen Schlitten herab zu ›vogeln‹ – wie es im Volksmund heißt. Der Schlitten durch­saust bei guter Bahn und geschickter Führung diese Wegstrecke in ca. 10 Minuten, also mit der Schnelligkeit eines Eisenbahnzuges. Dass eine solche Rutschpartie viel Vergnügen bereitet, aber auch geschickte Lenkung erfordert, ist selbstverständlich. Unglücksfälle sind dabei auch schon vorgekommen. Handschlitten Um das sehr anstrengende, aber auch gefährliche Lenken und Bremsen mit Hilfe der Füße überflüssig zu machen, hat die Firma Scharfen­berg & Hertwig in Gotha nach meinen Angaben einen Schlitten gebaut, welcher durch die Abbildung veranschaulicht wird.

Derselbe ist für drei Sitzplätze eingerichtet. Die auf einer Feder ruhende Lenkstange ist unten mit einer pflug­schar­artigen Stahlkufe versehen, welche dem Schlitten die Richtung vorschreibt, während der am hinteren Ende befindliche Aufhalter durch Druck des Fußes sofort in Tätigkeit gesetzt werden kann.

Damit beim Aufziehen des Schlittens die Lenkkufe nicht hinderlich wird, kann dieselbe samt Lenkstange gehoben und mittelst eines Vorsteckers befestigt werden. Diese Einrichtungen ermöglichen ein viel sichereres und eleganteres Fahren wie mittelst des gewöhnlichen Handschlittens und empfehlen sich auch für kleinere Gefährte.

• Friedrichs

• Auf epilog.de am 24. Februar 2025 veröffentlicht

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