Handel & IndustrieMaschinenbau

Lokomotive mit Hebekran

Prometheus • 9.10.1895

Die Firma Hawthorn, Leslie & Co. in Newcastle, bekannt durch ihre hervorragenden Leistungen im Bau von Schiffsmaschinen, sowohl für große Kriegsschiffe als Ozeanschnelldampfer, hat sich für ihren Werkstattbetrieb einen fahrbaren Kran gebaut, der zugleich Lokomotive ist, wie unsere Abbildung zeigt. Lokomotive mit Hebekran.Lokomotive mit Hebekran. Der Kran steht mit einer Scheibe, die an ihrem Rand einen Zahnkranz trägt, drehbar auf dem Dampfdom, der mantelartig den Zylinder umschließt, in welchem der Drehzapfen des Krans sein Lager hat. In diesem Drehzapfen bewegt sich ein Stempel, der durch ein Gelenk mit dem hinteren Ende des Kranbalkens verbunden ist, auf und nieder. Indem er durch den Dampf gehoben und gesenkt wird, senkt er den Kran zum Erfassen der zu hebenden Last und erhebt ihn mit dieser wieder, wenn er heruntergeht. Der Kranbalken dreht sich hierbei um eine waagerechte Welle, die in der Abbildung über dem Führerstand liegt. Zum Schwenken des Krans dient eine kleine drei­zylindrige Dampfmaschine unterhalb des Gegengewichtes in der Abbildung. Sie setzt ein Schnecken­trieb in Drehung, welches in den Zahnkranz der Drehscheibe eingreift. Der Kranbalken hat eine Länge von 6,1 m und drei in verschiedenen Abständen vom Drehpunkt angebrachte Tragehaken. Der nächste, mit 3,6 m Abstand, ist für 4 t, der mittlere auf 4,9 m für 3 t und der Tragehaken am Ende für 2 t Last. Es leuchtet ein, dass ein solcher Loko­motiv­kran für einen großen Werkstattbetrieb ebenso nützlich ist, wie bequem für das Verladen von Lasten in Eisenbahnwagen oder Schiffe.

• Auf epilog.de am 25. Juni 2025 veröffentlicht

Reklame