Forschung & Technik – Erfindungen & Patente
Kartoffelquetsch-Maschine
Polytechnisches Centralblatt • 15.2.1850
In kleinen Brennereien bedient man sich sehr häufig zum Zerquetschen der gedampften Kartoffeln einer aus zwei Quetschwalzen bestehenden Maschine. So sehr sich dieselbe durch ihre Einfachheit empfiehlt, so ist doch ihre Anwendung mit vielen Übelständen verbunden, sobald die Kartoffeln nicht sehr mehlig sind, oder wenn man sie nach dem Dämpfen hat zu sehr abkühlen lassen. Die Quetschwalzen verkleistern dann und die Einführung neuer Quantitäten von zu zerquetschenden Kartoffeln aus dem darüber befindlichen Aufgebetrichter erfordert die unausgesetzte Tätigkeit eines Arbeiters. Diesem Übelstand hilft nun folgender bereits hier und da angewendete Apparat ab, der in kleinen Brennereien recht zufriedenstellende Resultate geliefert hat.
Er besteht aus einem Zylinder D von Gusseisen oder 1 cm starkem Blech, welcher mit einem beweglichen, auf dem inneren Vorsprung am unteren Ende liegenden Boden ausgerüstet ist. Sowohl der Mantel, als der Boden dieses Zylinders ist mit zylindrischen Löchern von 8 – 10 mm Durchmesser versehen. Der Zylinder D ist in eine Öffnung in der 10 – 12 cm stärken Tischplatte B eingelassen, auf welcher er mit einem Flansch an seinem oberen Ende aufruht. In diesem Zylinder wird ein Kolben P mittelst der Kolbenstange T auf und nieder bewegt, an deren oberen Ende ein Bolzen angebracht ist, welcher in einem länglichen Auge an dem 3 m langen Druckhebel L gleitet, damit der Druck stets vertikal erfolgt. Über dem Quetschzylinder erhebt sich der Aufgebetrichter A und über dessen obere Öffnung spannt sich eine in der Mitte ein Auge bildende Eisenstange, welches dem Kolben zur Führung dient. Die in den Aufgebetrichter gebrachten Kartoffeln gelangen von da in den Zylinder und die Kraft des Kolbens drängt sie, in Gestalt von Brei, durch die Löcher des Zylinders. Aus dem Kasten C wird das Zerquetschungsprodukt in den Macerierungsbottich gebracht.
Zur Bedienung dieses Apparates reichen zwei Menschen aus, von denen der eine die Kartoffeln in den Trichter schafft, während der andere am Hebel arbeitet.
• Le Technol.