Hodgsons Drahtseilbahn

Schon öfters sind Flüsse oder Schluchten mittelst Drahtseilen überspannt worden, um an denselben Gegenstände von einem Ufer zum anderen zu ziehen. Fortlaufende Drahtseilleitungen zum Transport von Lasten auf weitere Entfernungen sind jedoch unseres Wissens bisher noch nicht ausgeführt worden.

Einen, wie es scheint, gelungenen Versuch in dieser Richtung hat nach einer Mitteilung im Engineer vor kurzem ein Hr. Hodgson gemacht, indem er zwischen einem Granitsteinbruch zu Markfield bei Leicester und der Midland-Bahn bei Bardon Hill eine 4800 m lange Drahtseilleitung zum Transport der in dem Steinbruch produzierten Pflastersteine hergestellt hat.

Die nachstehenden Skizzen zeigen das System der Leitung in Ansicht und Querschnitt und es bleibt nur wenig hinzuzufügen.

Das Drahtseil ohne Ende hat 41 mm Umfang und wird von einer Reihe von 38 cm im Durchmesser haltenden Rollen getragen. Diese sind an Böcken befestigt, die gewöhnlich 46 m, wo Es nötig ist aber bis 183 m voneinander entfernt sind. An einem Ende geht das Seil um eine Trommel, die durch eine gewöhnliche transportable Dampfmaschine getrieben wird. Das Seil bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 6,5 – 9,5 km/h. Die Kästen, welche die Steine enthalten, werden von dem Seil abgehoben, indem man sie auf Schienen auflaufen lässt. Sie sind zu diesem Zweck mit je zwei kleinen Rädern versehen, welche auf die Schienen passen. Jeder Kasten enthält 50 kg Steine und es werden ca. 10 t stündlich befördert. Wo schwere Lasten von 250 kg bis 500 kg zu befördern sind, will Hodgson feste Drahtseile anwenden, welche nur als Schienen dienen. Die Kästen hängen dann an Rollen, welche sich auf diesen Seilen bewegen. Ein unter dem Boden der Kästen befestigtes leichteres Seil ohne Ende soll die Bewegung hervorbringen. Das beschriebene System soll in der Herstellung billiger sein als mittelmäßig gute Straßen oder sekundäre Eisenbahnen mit enger Spurweite, und soll sich auch hinsichtlich der Unterhaltung billiger stellen als diese.

• W. H.