DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Das Elektrizitätswerk der
Gemeinde Friedenau bei Berlin

Von Max Mulertt • Direktor des Elektrizitätswerks

Elektrotechnische Zeitschrift • 7.2.1907

Voraussichtliche Lesezeit rund 12 Minuten.

Es gibt kaum eine Maschine, die in den letzten Jahren ein so allgemeines Interesse erregt und eine so ausgedehnte Verbreitung gefunden hat, wie der Dieselmotor. Besonders für kleine und mittlere Elektrizitätswerke hat der Dieselmotor sich als äußerst zweckmäßige und vorteilhafte Maschine erwiesen und tritt immer mehr in solchen Werken der Dampfmaschine und dem Sauggas-Motor als ernsthafter Wettbewerber in den Weg, ja fängt sogar an, beide zurückzudrängen. Elektrizitätswerk FriedenauAbb. 1. Ansicht des Elektrizitätswerkes Friedenau. Die Gründe hierfür sind mannigfacher Art. Vor allem ist die sofortige Betriebsbereitschaft des Dieselmotors (ungefähr innerhalb 8 Minuten), ein Vorzug, der gerade für Elektrizitätswerke eine große Bedeutung hat; dann ist auch mit dem Dieselmotor die größte Wärmeausnutzung (bis 35 %) zu erreichen und die von ihm beanspruchte Grundfläche ist geringer als bei irgendeiner anderen Maschine. Der Betrieb ist ein äußerst sauberer, da keine Kohlen gebraucht werden, und auch das Wegfallen jeder Feuerung und des dazu notwendigen Schornsteins muss als großer Vorzug angesehen werden. Gerade die beiden letzten Gründe waren für die hiesige Verwaltung entscheidend, Dieselmotoren zu wählen, da das unschöne Bild eines Schornsteins und die nicht zu vermeidende Rauchbelästigung in einem vornehmen ruhigen Vorort wie Friedenau unter allen Umständen vermieden werden sollten. Es wurde daher auch von vornherein besonderer Wert darauf gelegt, dass die Zentrale in ihrem Äußeren möglichst den Charakter eines Wohnhauses erhielt.

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• Auf epilog.de am 28. März 2025 veröffentlicht

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