Verkehr – Nahverkehr
Die Stufenbahn als Straßenverkehrsmittel
Die Bautechnik • 3.4.1925

Die Stufenbahn (›trottoir roulant‹) als Straßenverkehrsmittel bildet den Gegenstand eines Vorschlags zur Beseitigung zunehmender Verkehrsnöte im Geschäftsviertel in Atlanta (USA). Es handelt sich dabei um zwei Strecken der Peachtree-Whitehall Street und der Marietta-Edgewood Street von zusammen etwa 1600 m Länge mit besonders starkem Fußgängerverkehr. Wie aus den Abbildungen ersichtlich, ist die Bahn als ein dreifaches Förderband gedacht, dessen einzelne Streifen in bekannter Weise sich verschieden schnell dergestalt bewegen, dass der neben dem festen Bürgersteig befindliche Streifen mit 3,2 km/h, der mittlere mit 6,4 km/h und der äußerste mit 9,6 km/h läuft.
Abb. 2. Schnitt. Der vom festen Fußweg nach dem mit Sitzbänken ausgestatteten äußersten Hauptförderstreifen strebende Fußgänger vergrößert also allmählich seine Fördergeschwindigkeit von 0 auf 9,6 km/h. Die ganze Anlage ist etwa 2,2 – 2,5 m unter Straßenoberkante gedacht, und zwar – in beiden Richtungen – auf jeder Seite des Fahrdamms; das angegebene Maß von etwa 3,6 m Gesamtbreite wird bei der Darstellung Abb. 1 allerdings offenbar überschritten. Nach Abb. 2 ruht jeder Streifen auf einer Reihe kleiner Förderwagen, deren Räder auf miteinander fest verbundenen Schienen laufen und deren sich 7,5 cm überdeckende Plattformen aus Riffelblech mit Asphaltauflage bestehen. Als Antrieb soll ein elektrisch bewegtes Zahnstangengetriebe dienen. Die Kosten der Anlage, die bei der vorstehend angegebenen – ohne Schwierigkeit um 50 % steigerungsfähigen – Geschwindigkeit stündlich 23 600 Personen befördern kann, sind mit ungefähr 20 % der eines an der gleichen Stelle anzulegenden viergleisigen Straßenbahntunnels veranschlagt.