DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Die Berliner Elektrizitätswerke

Die Gartenlaube • 1890

Voraussichtliche Lesezeit rund 11 Minuten.
Elektrizität in Berlin

Einen Aufschwung, wie er auf keinem Gebiet menschlichen Schaffens und Ringens beobachtet werden kann, hat während des letzten Jahrzehntes die Anwendung der Elektrizität genommen, jener wunderbaren Naturkraft, in deren Zeichen unsere Zeit steht. Wohl ist die Elektrizität selbst keine neue Entdeckung. Als älteste bekannte Quelle derselben darf die Reibung gelten; über die Eigenschaften geriebenen Bernsteins (Elektron) schrieb schon der griechische Philosoph Thales von Milet um das Jahr 500 v. Chr., und später wurde die geheimnisvolle Kraft auch an dem Glas nachgewiesen, welche Entdeckung wieder zur Unterscheidung der Harz- (negativen) und Glas- (positiven) Elektrizität führte. Angeregt durch die oft geschilderten Froschschenkelversuche des Italieners Galvani (1789), entdeckte Volta (1800) die Kontakt- oder Berührungs-Elektrizität, welche sich auf die durch gegenseitige Berührung zweier verschiedener Metalle, bzw. Metalle und Flüssigkeiten, hervorgerufene chemische Wirkung gründet und in den der Telegrafie und Galvanoplastik dienenden Batterien zu höchster Leistungsfähigkeit gelangt.

Hiermit schien die Ausbeutung dieser Naturkraft auf lange Zeit abgeschlossen zu sein. Da wurde 1866 fast gleichzeitig von zwei Gelehrten, Wilhelm Siemens in Berlin und Wheatstone in London, noch ein anderes Mittel der Elektrizitäts-Erzeugung, ein wirklich unerschöpflicher Brunnen, aufgefunden, die dynamoelektrische Maschine, das ist eine Maschine, welche mechanische Kraft (Dampf, Wasser, Wind etc.) in Elektrizität umsetzt. Sie ist mit Recht die ›Königin‹ aller Maschinen genannt worden und hat schon, obgleich sie erst am Anfang ihres Triumphzuges und ihrer völkerbeglückenden Wirksamkeit steht, unermesslichen Segen verbreitet.

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• Auf epilog.de am 17. September 2024 veröffentlicht

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