Bau & ArchitekturTunnel

Gotthard-Bohrkopf ›Sissi‹

Zeitzeuge im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern

tvi.ticker • 25. Juni 2012

Am 15. Oktober 2010 schaffte die Tunnelbohrmaschine ›Sissi‹ den Durchschlag in der Oströhre des neuen Gotthard-Basistunnels. Nach Vortriebsbeginn im Jahr 2003 durften sich die Gotthard-Mineure im 57 km langen Eisenbahntunnel – dem längsten der Welt – die Hand reichen und Verkehrsgeschichte schreiben. Sissis Durchbruch fand damals eine gewaltige Beachtung: über 2500 Onlinebeiträge berichteten davon und ein Foto vom Durchbruch zierte die Titelseite der New York Times. Seit dem 23. Juni 2012 begrüßt nun Sissis Bohrkopf vor dem Eingangsportal die Besucher des renommierten Verkehrshauses der Schweiz in Luzern.

Der jetzt ausgestellte Bohrkopf der Sissi war gut drei Jahre auf dem Streckenabschnitt Faido‒Sedrun in der Oströhre unterwegs. Die TBM maß in der gesamten Länge 450 m. Die gigantische Maschine presste die 66 Rollenmeissel mit bis zu 26 Tonnen auf den Fels, um das Gestein zu lösen. Nach dem Durchschlag wurde die TBM demontiert und in Segmenten nach hinten aus dem Tunnel geschafft – zeitgleich zum Endausbau der Tunnelröhre. Der Bohrkopf wurde anschließend so behandelt, dass sein Originalzustand auch unter Einfluss der Witterung im Ausstellungs-Freigelände erhalten bleibt. Ein Modell einer Gripper-Tunnelbohrmaschine und weitere Objekte des Schweizer Eisenbahn-Tunnelbaus befinden sich in der Halle Schienenverkehr des Verkehrshauses.

Quelle:  Herrenknecht

• Auf epilog.de am 29. Juni 2012 veröffentlicht

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