DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Weltweit stärkste
Konverterplattform auf See

Wichtiger Meilenstein für Offshore-Netzanbindung in der Nordsee erreicht

tvi.ticker • 10. August 2015

In der vergangenen Woche wurde die Netzanbindung DolWin1 in Betrieb genommen. Bislang hat TenneT mit inzwischen acht Offshore-Netzanbindungen rund 4300 MW Anschlusskapazität installiert. Mit der zusätzlichen Kapazität von DolWin 2, der dann neunten Netzanbindung in der Nordsee, werden ab 2016 rund 5200 MW an Kapazität zur Übertragung von Windenergie von See an Land zur Verfügung stehen. Drei weitere Netzanschlusssysteme befinden sich in Bau.

Konverterstation Dolwin betaFoto: TenneT TSO

DolWin 2 ist das sechste Netzanschlusssystem der Großklasse von TenneT zum Anschluss von mehreren Offshorewindparks und wird mit 916 MW Kapazität die bis dahin weltweit leistungsstärkste Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) für diese Anwendung sein. Die Leitung verläuft von der Konverterstation DolWin beta 45 km als Seekabel bis zum Anlandepunkt in Hilgenriedersiel und von dort 90 km als Erdkabel bis zur Konverstation Dörpen-West (Heede) in Niedersachsen.

Der auf See produzierte Windstrom wird als Drehstrom auf die Konverterplattform DolWin beta von TenneT geleitet, dort in Gleichstrom umgewandelt und per Gleichstromkabel bis zur Konverterstation Dörpen-West transportiert. Dort wird der Strom wieder in Drehstrom umgewandelt und anschließend ins Höchstspannungsnetz eingespeist.

Anders als bei bisherigen Plattformen, die aus zwei Teilen, der Unterkonstruktion (Jacket) und der Oberkonstruktion (Topside) bestehen und im Offshorebaufeld zusammengefügt wurden, ist DolWin beta als sogenannter Halbtaucher in einem Stück gebaut worden.

Innovativ ist auch die Installation auf See. Die Ballastsockel und die Standbeine der Plattform sind innen hohl. Nachdem die komplette Plattform von Haugesund aus an ihren finalen Standort in der deutschen Nordsee geschleppt worden war, wurden die Standbeine geflutet. Das führte zum kontrollierten Absinken der Plattform und zu festem Stand auf dem am Grund vorbereiteten Unterspülungsschutz aus Barit-Gestein. Zur weiteren Verstärkung der Standfestigkeit wird das Ballastwasser in den Standbeinen und im Sockel später gegen 52 000 t Spezialkies getauscht. Durch diese vereinfachte Installation konnte das Rammen von Befestigungspfählen in den Meeresboden und die damit verbundene Geräuschemission ebenso vermieden werden, wie der Einsatz eines Kranschiffs zum Einsetzen der Plattform.

Quelle: TenneT TSO

• Auf epilog.de am 12. August 2015 veröffentlicht

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