DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Offizielle Inbetriebnahme der Grubenwassernutzung

Schacht Robert Müser beheizt Schulen und Feuerwache

tvi.ticker • 8. Oktober 2012

GrubenwassernutzungAbb.: RAGDas Schaubild zeigt vereinfacht, wie 20 Grad Celsius warmes Wasser aus über 700 Meter Tiefe an die Oberfläche gepumpt und zur Wärmegewinnung genutzt wird.

Das gemeinsame Geothermie-Projekt der Stadtwerke Bochum und der RAG Aktiengesellschaft ist gestartet. Die Wärmenutzung des Grubenwassers an der stillgelegten Zeche Robert Müser in Bochum-Werne wurde nun in den Regelbetrieb überführt.

Seit Herbst 2011 installierten die Stadtwerke Bochum Wärmetauscher und Leitungssysteme, um das 20° C warme Grubenwasser zur Beheizung der umliegenden Gebäude zu nutzen. Nachdem im Juni 2012 der Probebetrieb aufgenommen wurde, startet nun die offizielle Wärmeversorgung der Willy-Brandt-Gesamtschule, der Von-Waldthausen-Grundschule und der angrenzenden Hauptwache der Bochumer Feuerwehr. Dank der natürlichen Erdwärmenutzung werden mindestens 245 t CO₂ pro Jahr gegenüber einer konventionellen Wärmeversorgung eingespart.

Die RAG verfügt über viele Flächen und Infrastruktureinrichtungen, die sich für Projekte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien eignen. Unsere Planungen hierzu haben wir bereits vor der Energiewende begonnen, schilderte Jürgen Eikhoff, Technikvorstand der RAG, den Ansatz: Ein Teil dieses Konzepts ist auch die Nutzung von Grubenwasserwärme. Dabei kann mit bewährter Technik ein Potential genutzt werden, dass durch die Infrastruktur unserer Wasserhaltung bereits erschlossen ist.

Und so funktioniert das Verfahren: Ein Wärmetauscher an der Schachtanlage überträgt die Wärme des aus 570 m Tiefe geförderten Grubenwassers an einen mit Wasser betriebenen Zwischenkreis. Da das Grubenwasser einen erhöhten Salzgehalt aufweist, hilft der Zwischenkreis nur die Wärme aus dem Grubenwasser zu übertragen. Beide Medien fließen in separaten Rohrleitungen, so dass die Wärme übertragen wird, das Grubenwasser jedoch keinen direkten Kontakt zum Zwischenkreis hat. Wärmepumpen und ein Blockheizkraftwerk unterstützen die neue Technik, so dass je nach Bedarf das Temperaturniveau für Schwimmbecken und Duschen auf bis zu 50° C angehoben werden kann.

Quelle: RAG Aktiengesellschaft

• Auf epilog.de am 11. Oktober 2012 veröffentlicht

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