DaseinsvorsorgeWasserwirtschaft

Und noch ein neuer Abwasserparkplatz im Berliner Untergrund

Riesendrossel unter der Warschauer Straße schafft Speicherraum

tvi.ticker • 16. Dezember 2014

Eine neue Anlage, die die Spree wieder ein Stück sauberer machen wird, steht in Friedrichshain kurz vor ihrer Vollendung. Dazu bauen die Berliner Wasserbetriebe ein sogenanntes Drosselbauwerk in einen 2 m hohen Mischwasserkanal unter der Warschauer Straße in Friedrichshain. Der 17 m lange Trumm verschlankt trompetenförmig und tief im Boden den großen Kanal auf 60 cm Durchmesser. Mehr als 200 l pro Sekunde lässt die Engstelle nicht durch.

Der ›Rest‹ – das können zusätzliche 900 m³ sein – staut sich dann in den Kanälen oberhalb der Drossel rund um die Frankfurter Allee und fließt zeitverzögert unter der Kopernikus- und Modersohnstraße zum Abwasserpumpwerk des Radialsystems XII an der Rudolfstraße. Dieses Pumpwerk kann dann zusammen mit weiteren derzeit entstehenden unterirdischen Staubauten in seinem Einzugsgebiet auch bei Wolkenbrüchen die anfallenden Abwassermengen bewältigen und Überläufe in die Spree vermeiden.

Die Arbeiten dazu sind in vollem Gange und sollen bis April 2015 abgeschlossen sein. Das Drosselbauwerk ist Teil eines mit dem Senat vereinbarten Gewässergüteprogramms, in dem sich die Wasserbetriebe verpflichtet haben, bis 2020 rund 307 000 m³ Stauraumkapazität zu schaffen. Davon sind bereits gut 230 000 m³ fertig.

Diese Stauraumkapazitäten können die unterschiedlichsten Formen annehmen: Regenbecken, Röhren, Staumauern, Wehre in großen Kanälen oder eben Drosseln. Aber eines haben sie gemeinsam: Wenn sie erst einmal gebaut sind, liegen sie unsichtbar unter dem Berliner Pflaster.

Quelle: Berliner Wasserbetriebe

• Auf epilog.de am 18. Dezember 2014 veröffentlicht

Reklame