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Deutsche Bahn AG

Regional-Express bald schneller und bequem

Berliner Wirtschaft • April 1995

In Berlin und Brandenburg kommt es mit dem Jahresfahrplanwechsel 1995/96 zur größten Umstellung des Schienenpersonennahverkehrs seit über 30 Jahren. Bei der Vorstellung ihres Regionalbahnkonzeptes Berlin/Brandenburg Anfang März sprach die Beauftragte der Konzernleitung für die Länder Berlin und Brandenburg der Deutsche Bahn AG, Dagmar Haase, von schnelleren und komfortableren Verbindungen auf den Regional-Express-Linien nach Berlin und Potsdam.

Die Deutsche Bahn stellt sich schon jetzt auf die am 28. Mai 1995 beginnende Umstellung des Nahverkehrs in Berlin und Brandenburg und auf die Formulierung der Anforderungen an den Regionalverkehr ab 1. Januar 1996 ein, versicherte Dagmar Haase. So wird es auf allen Strecken einheitlich nur noch die Zuggattungen Regional-Express (RE) und Regional-Bahn (RB) sowie ab 1997 den Stadt-Express (SE) geben. Kursbuch- und Liniennummern werden neugeordnet und moderne Wagen sollen das Reisen angenehmer machen.

Regional-Express

Als wichtigste Neuerung wurde die Erweiterung des Netzes der Regional-Expresslinien von gegenwärtig einer (Berlin-Frankfurt/Oder) auf insgesamt vier Verbindungen genannt. So wird die RE-Linie 1 vom Berliner Hauptbahnhof nach Frankfurt/Oder mit einer Verlängerung nach Cottbus durchgehend alle 60 Minuten verkehren und vom Bahnhof Zoo in Richtung Potsdam Stadt und Brandenburg alle 60 Minuten mit Verlängerungsmöglichkeit nach Magdeburg alle zwei Stunden. Die Beendigung der Bauarbeiten auf der Stadtbahn 1997 wird eine Verknüpfung beider Linien bringen, auf der dann zwischen Brandenburg und Frankfurt/Oder die Züge im 30-Minuten-Takt verkehren.

Alle zwei Stunden soll der Regional-Express auch auf den neuen Linien 2 (Cottbus–Lübbenau–Berlin-Lichtenberg–Oranienburg–Neubrandenburg) der Linie 3 (Cottbus–Ruhland–Falkenberg–Jüterbog–Berlin-Lichtenberg–Angermünde–Schwedt) und der Strecke 4 (Cottbus–Finsterwalde–Blankenfelde–Potsdam–Pirschheide) verkehren.

Ein weiteres neues Angebot ist auch im 1-Stunden-Takt zwischen Rathenow–Brandenburg, Peitz–Cottbus, Königs-Wusterhausen–Beeskow–Frankfurt/Oder, Bernau–Eberswalde, Berlin–Schöneweide–Lübbenau–Senftenberg vorgesehen. Diese schnellen und komfortablen Verbindungen zum Fahrplanwechsel 1995/96 sind zwischen der DB AG, dem Land Brandenburg und dem Land Berlin vereinbart worden. Zu den Vereinbarungen, so Dagmar Haase, gehört allerdings auch, den Verkehr auf einigen Strecken einzustellen, die wenig genutzt werden. Hier sieht eine Aufgabenteilung zwischen dem Regionalverkehr der Deutsche Bahn AG und dem öffentlichen Personennahverkehr der Städte und Landkreise Ersatzangebote (z. B. Buslinien) vor.

Mit dem Fahrplanwechsel beginnt die schrittweise Umstellung des Nahverkehrs in der Region auf das Zielnetz 2000, das von den Ländern Berlin und Brandenburg und der DB AG umgesetzt wird. Ziel ist es dabei, die regionalen Entwicklungszentren um Berlin (Cottbus, Frankfurt/Oder, Eberswalde, Neuruppin, Brandenburg und Luckenwalde) sowie die regionalen Entwicklungszentren des äußeren Entwicklungsraumes (Lauchhammer, Senftenberg, Finsterwalde, Wittenberge, Prenzlau und Schwedt) in ein komfortables Schnellbahnnetz einzubinden. Der Regional-Express wird zum Rückgrat des Nahverkehrs in Berlin und Brandenburg, so wurde erklärt. Die neuen Express-Linien ermöglichen fast 60% der Brandenburger Bevölkerung eine schnellere Reise in die Hauptstadt.

• Erich Lange

• Auf epilog.de am 1. Oktober 1997 veröffentlicht

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