Berliner Verkehr

Faszinierende Ausblicke auf die Hauptstadt Berlin

Premierenfahrt der Panorama-S-Bahn

tvi.ticker • 6.8.1999

Die Bundeshauptstadt Berlin kann sich über eine neue Attraktion freuen. In knapp zweijähriger Bauzeit hat die Hauptwerkstatt Schöneweide der S-Bahn Berlin GmbH auf der Basis eines Fahrzeugs der Baureihe 477 einen völlig neu konzipierten Aussichtszug entwickelt und gebaut: die Panorama-S-Bahn. Der aus drei durchgehend begehbaren Wagen zusammengestellte Zug verfügt über 65 komfortable Sessel, die sich jeweils in Fahrtrichtung drehen lassen.

Da es für den neuartigen Zug im Vorfeld keine fertigen Zeichnungen gab, wurde die Panorama-S-Bahn konstruktionsbegleitend gebaut, eine echte Herausforderung für Lienhard Köhler, den Leiter der Hauptwerkstatt Schöneweide, und seine Mitarbeiter. Unter der Projektleitung von Bernd Böttcher und gemäß den Vorgaben von Konstrukteur Rolf Liescher stellten die verschiedenen Gewerke der S-Bahn-Hauptwerkstatt in Berlin Schöneweide ihre Kreativität unter Beweis. Insgesamt war rund ein Drittel der Belegschaft der Hauptwerkstatt am Umbau und Ausbau des neuen Schienenfahrzeuges beteiligt, u. a. Schlosser, Elektriker und Tischler.

Das markanteste Erkennungszeichen der Panorama-S-Bahn sind die großen gewölbten Fenster mit dünnen Profilen, die einen hervorragenden Ausblick ermöglichen und dabei allen statischen Anforderungen genügen. Die Verbund-Thermofenster wurden nach den speziellen Vorgaben und Wünschen der S-Bahn-Konstrukteure von einem Schweizer Unternehmen gefertigt, das im Bereich der Herstellung von gebogenem Sicherheitsglas als das renommierteste Unternehmen in Europa gilt.

Eine Besonderheit sind auch die exklusiven roten Sessel, die von den Designern Heike Mühlhaus und Peter Ruthenberg als stoffbezogene Einzel- und Doppelsitze entworfen wurden. Praktischer Effekt dieses eleganten Mobiliars: Die Sessel lassen sich um 180 Grad drehen. Dabei sind die Rückenlehnen bewusst so gestaltet, dass die Aussicht nicht behindert wird. Je 26 Sitze finden sich im vorderen und hinteren Bereich sowie 13 Plätze im behindertengerechten mittleren Teil der Panorama-S-Bahn.

Bei der Inneneinrichtung wurden als Hauptmaterialien Eiche, Aluminium und Schichtpressstoff verwendet. Der Fußboden wurde mit einem hochwertigen Textilbelag ausgestattet. Dadurch erzielten die Konstrukteure eine hervorragende Schall- und Wärmedämmung. Das Fahrzeug ist mit einer behindertengerechten Toilette mit geschlossenem WC-System ausgestattet. Alle Wagen sind durch Faltenbalg-Übergänge freizügig begehbar.

Bei Sonneneinstrahlung können die Fahrgäste Schutzrollos, die in die Fensterkonstruktion integriert sind, mit einem Handgriff herunterziehen. Die Panorama-S-Bahn verfügt über eine leistungsstarke Klimaanlage, so dass dieses besondere Schienenfahrzeug der S-Bahn Berlin GmbH zu jeder Jahreszeit einen angenehm temperierten Aufenthalt an Bord ermöglicht.

Die Panorama-S-Bahn ist mit einer eigenen Bar ausgestattet, so dass sich der gläserne Zug auch bestens für Charterfahrten zu Firmenpräsentationen, Jubiläen und anderen festlichen Anlässen eignet. Und wer immer schon mal in Fahrtrichtung nach vorne aus dem Zug schauen wollte: Durch den transparent gehaltenen Führerstand ermöglicht die Panorama-S-Bahn auch hier faszinierende neue Ausblicke.

Alle Sitze verfügen über einen integrierten Kopfhöreranschluss, der über eine moderne Multimedia-Anlage gespeist wird. Damit können die Fahrgäste Erklärungen zum Stadtbild in vier Sprachen empfangen. Die in die Innenraumgestaltung integrierten Flachmembran-Lautsprecher gestatten Ansprachen und Durchsagen. Die Panorama-S-Bahn erfüllt alle technischen Voraussetzungen für computergesteuerte Präsentationen und Videovorführungen.

Quelle:  S-Bahn Berlin GmbH

• Auf epilog.de am 6. August 1999 veröffentlicht

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