VerkehrSchifffahrt

Neues Schiff für die Fischerei- und Meeresforschung

tvi.ticker • 22. März 2017

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beauftragt für das Bundeslandwirtschaftsministerium den Bau eines neuen Fischereiforschungsschiffs. Es soll die bisherige ›Walther Herwig III‹ ersetzen, interdisziplinäre Forschung erleichtern und neue Standards beim Umweltschutz setzen.

Ab 2020 soll der Neubau das dann fast 27 Jahre alte Flaggschiff der Bundes-Fischereiforschung, die ›Walther Herwig III‹, ersetzen. Das neue Schiff wird eines der weltweit modernsten und leistungsfähigsten Schiffe für die Fischereiforschung sein mit dem Ziel, die nachhaltige Nutzung der lebenden Meeresressourcen und den Schutz der marinen Ökosysteme in Einklang zu bringen.

Walther HerwigFoto: Damen/Skipsteknisk

Haupteinsatzgebiete der neuen Walther Herwig werden die Nord- und Ostsee sowie der Nordatlantik von den Subtropen bis Grönland sein. Monitoring wichtiger Fischbestände, meeresökologische Untersuchungen mit modernsten Methoden, aber auch meereschemische und physikalische Messungen sowie die Untersuchung von Auswirkungen der Fischerei auf die Meeresumwelt werden im Zentrum zukünftiger Expeditionen stehen.

Der rund 85 m lange und 17 m breite Neubau bietet Platz für 26 Besatzungsmitglieder und 26 Wissenschaftler. Zur Ausrüstung gehören unter anderem zwei große Seitenhangars, diverse Nass- und Trockenlabore und Stellplätze für Labor- und Transportcontainer. Wissenschaftliche Winden, Arbeitskräne und Aussetzvorrichtungen komplettieren die Ausrüstung. Ein etwa 300 m² großes Fischerei- und Arbeitsdeck bietet die Möglichkeit, ohne Zeitverzug von der Bodenfischerei auf Schwarmfischfänge umzustellen. Der Neubau wird über Manövriereinrichtungen zur dynamischen Positionierung verfügen, also automatisch die exakte Position im Stationsbetrieb halten können. Eine hochmoderne hydroakustische Ausstattung zur nicht-invasiven Erfassung von Fischen und anderen Meeresorganismen ergänzt die wissenschaftliche Ausrüstung. Die vorgesehenen Winden ermöglichen Arbeiten bis zu einer Wassertiefe von 6000 m.

Der dieselelektrische Antrieb an Bord genügt hohen Umweltstandards. Eine Kombination aus SCR-Katalysator und Partikelfilter reduziert in großem Maß den Ausstoß von Stickoxiden und Rußpartikeln. Damit übertrifft es neueste Abgasvorschriften. Während der Hafenliegezeiten stellt eine Landstromversorgung die nötige Energie für den Schiffsbetrieb bereit. Auf See wird das Schiff so leise sein, dass es selbst geräuschempfindliche Fische nicht verscheucht.

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

• Auf epilog.de am 23. März 2017 veröffentlicht

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