Bau & ArchitekturBrücken

Baubeginn für neue Brücke über die Spree

Neue Verbindung zur Altstadt Köpenick

tvi.ticker • 15. März 2000

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung teilt mit:

Mit einem ersten Rammschlag für den Bau einer neuen Brücke über die Spree begann heute im Beisein des Senators für Stadtentwicklung, Peter Strieder, das Bauvorhaben zur Herstellung einer neuen Brückenverbindung zwischen der Straße An der Wuhlheide und dem Glienicker Weg. Mit der sogenannten ›Tangentialen Verbindung Ost‹ (TVO) wird eine neue Brückenverbindung errichtet, die die historische Köpenicker Altstadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll.

In seiner Ansprache anlässlich des ersten Rammschlages erklärte Peter Strieder:

»Mit dieser neuen Brücke wurde für die Köpenicker Altstadt ein Umfahrungskonzept möglich, das dem besonderen historischen Raum gerecht wird. Köpenick verdankt seine Entstehung – ähnlich wie Berlin – den Handelswegen, die sich entlang der Spree entwickelt hatten. Ausgrabungen belegen eine Besiedlung schon um das 8. Jahrhundert. An der alten Handelsstraße ›Via Vetus‹ gelegen, entstand eine Burganlage, in deren Schutz sich die Köpenicker Altstadt entwickelte. Von einem ›Marktflecken‹ aus eingeschossigen strohgedeckten Fachwerkhäusern wurde die Anfang des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnte Stadt Köpenick. In ihrer wechselvollen Geschichte wandelte sich die Stadt vom Raubrittersitz zu einem zu den Ländereien des Kurfürsten gehörenden, angesehenen Marktort mit einem eigenen verbrieften Fischereirecht. Die Burganlage war zum Jagdschloss umgebaut worden, das im 17. Jahrhundert dem Bau einer neuen Schlossanlage weichen musste. Die umfangreichen baulichen Maßnahmen hatten auch Einfluss auf die Stadtentwicklung, da sich nun städtebaulich alles der neuen Schlossanlage unterordnen musste. Diese Strukturen des erst im Oktober 1920 in Berlin eingemeindeten Köpenick – insbesondere die ursprüngliche Straßen- und Wegeführung – sind bis heute im Stadtbild erhalten.

So sehr diese mittelalterlichen Wegebeziehungen uns heute noch ein Bild von den einstigen Strukturen geben, so wenig sind sie auf der anderen Seite den Anforderungen an das heutige Verkehrsaufkommen gewachsen. Der Stau ist hier in der denkmalgeschützten Altstadt von Köpenick zum Alltag geworden.

Mit der für diesen Stadtraum entwickelten Verkehrskonzeption wollen wir einerseits den historischen Erlebnisraum aufwerten und attraktiv erlebbar machen, andererseits brauchen wir diese neue Brücke, um die tangentialen Verkehrsbeziehungen, die unsere zentral gelegene Stadt queren, aus den inneren Stadtbereichen abzuleiten.

Mit dem heutigen Baubeginn ist eine strukturell notwendige Infrastruktur auf den Weg gebracht worden, die nach ihrer Fertigstellung in den Jahren 2006/2007 ein wichtiger Bestandteil des Hauptverkehrsstraßenkonzeptes von Berlin sein wird.«

Mit dem heutigen Baubeginn für eine neue Spreebrücke kann demnächst auch für die 1,2 km lange Verbindung von der Straße an der Wuhlheide bis zur Oberspreestraße, deren Fertigstellung im ersten Halbjahr 2002 erfolgen soll, die erste Verkehrsentlastung der Köpenicker Altstadt bewirkt werden.

Das mit einem Investitionsvolumen von rd. 50 Mill. DM geplante erste Teilstück der insgesamt 2,7 km langen TVO wird durch die neue Brücke geprägt werden. In der Tradition der Spreebrücken entsteht eine 155 m lange Zweifelder-Spannbetonbrücke, die auf ihrer Gesamtbreite von 25 m pro Richtung zwei Fahrstreifen und einen an der Ostseite einseitig kombinierten Rad- und Fußweg von 4,50 m Breite aufnimmt.

Neben dem nach einer Bauzeit von etwa 2 Jahren fertiggestellten ersten Teilstück der Tangentialen Verbindung Ost sind weitere Verkehrsentlastungen für den Bereich der Köpenicker Altstadt über die mittelfristig geplante Nordumfahrung und schienenseitig durch den Bau des Regionalbahnhofes Köpenick (Fertigstellung 2002) zu erwarten. Für den Quell- und Zielverkehr in die Altstadt dienen aber auch noch zu verbessernde Angebote des ÖPNV.

• Quelle: Landespressedienst Berlin

• Auf epilog.de am 15. März 2000 veröffentlicht

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