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Neue Mini-Metro befreit Pisa von Pendlerstaus

tvi.ticker • 20. März 2017

Mini-Metro ›PisaMover‹ in Pisa.Foto: Leitner Ropeways

Bis heute wird die 90 000-Einwohner-Stadt Pisa von einem enorm hohen Verkehrsaufkommen belastet, wobei die Personenanzahl durch Pendler, Touristen und Studenten auf das Doppelte anwächst. Mit der Eröffnung der Mini-Metro ›PisaMover‹ am 18. März 2017 soll Pisa nahezu vom gesamten Autoverkehr durch Pendlerströme entlastet werden.

Zudem wird die Bahn eine wesentliche Nahverkehrsfunktion einnehmen und die Anbindung an das bestehende öffentliche Busnetz verbessern. Die Bahn bringt Gäste vom Flughafen Galileo Galilei in fünf Minuten Fahrzeit zum Hauptbahnhof im Zentrum der Stadt. Zusammen mit einem neuen Pendlerparkplatz sowie verbesserten Radwegenetz reduziert die Mini-Metro so den Autoverkehr und macht Pisa attraktiver und lebenswerter. Die neue Mini-Metro in Pisa ist die erste Bahn ihrer Art, welche mit dem getriebelosen Antrieb ›Leitner DirectDrive‹ ausgestattet ist.

Staufreie Fahrt mit Komfort und Spitzendesign

Der Weg vom Flughafen in das Stadtzentrum zählt auch in Pisa zu den besonders staugefährdeten Strecken. Dank dem PisaMover von Leitner Ropeways wird dieser neuralgische Abschnitt entschärft, zudem dauert die Fahrt zwischen dem Aeroporto Galileo Galilei am Südrand von Pisa und der Stazione Centrale nur noch fünf Minuten. Jeder der zwei Züge besteht aus drei miteinander verbundenen Kabinen und bietet jeweils Platz für 107 Passagiere. Die Fahrzeuge der elektrisch betriebenen Mini-Metro wurden – wie auch die Stationen – vom italienischen Stararchitekten Adolfo Natalini gestaltet. Zudem stellt das Drehgestell, auf dem die Fahrzeuge montiert sind, eine besondere Neuentwicklung dar: Es wurde in Zusammenarbeit mit der Universität von Pisa entwickelt und ermöglicht einen besonders hohen Fahrkomfort.

Innovatives Public-Private-Partnership-Projekt

Der PisaMover ist ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von urbanen Seilbahnanlagen, die komplexe Verkehrsprobleme nachhaltig lösen. Hinter dieser innovativen Anlage steht ein gemeinsames Public-Private-Partnership-Projekt von Leitner Ropeways und der Firma Condotte d’Acqua S.p.A., einer der größten Baufirmen Italiens. Das PPP-Projekt umfasst neben Planung und Bau der Bahn auch die gesamte Infrastruktur sowie den Betrieb der Mini-Metro und den Pendlerparkplatz bei der Mittelstation. Mini-Metro ›PisaMover‹ in Pisa.Foto: Leitner RopewaysMini-Metro ›PisaMover‹ in Pisa. Die Kosten betragen insgesamt 72 Mill. €. Davon werden 21 Mill. € von der EU getragen, der restliche Betrag von Leitner Ropeways und Condotte d’Acqua S.p.A.. Die beiden Unternehmen werden im Rahmen einer Konzession die Anlage sowie den Parkplatz für 33 Jahre betreiben und übertragen anschließend alles der Gemeinde Pisa.

Geräuscharm und geringer Verbrauch

Die neue Mini-Metro in Pisa ist die erste Bahn ihrer Art, welche mit dem getriebelosen Antrieb ›Leitner DirectDrive‹ ausgestattet ist. Dieser zeichnet sich durch geringen Verbrauch und Emissionen sowie eine niedrige Geräuschentwicklung aus. Die in Grün gehaltenen Stationen bringen diesen für urbane Regionen besonders wichtigen Aspekt symbolhaft zum Ausdruck. Die beiden Fahrzeuge sind im Pendelbetrieb unterwegs, wobei jedes auf seiner eigenen Trasse verkehrt. Die gesamte Bahn wird vollautomatisch betrieben und kann flexibel gesteuert werden. Die Verantwortlichen rechnen mit rund zwei Millionen Passagieren pro Jahr. Ab 2020 sollen es den Planungen zufolge etwa 2,6 Millionen sein.

Neues Infrastruktur-Konzept mit Pendlerparkplatz

Zur Reduzierung des Autoverkehrs in der Stadt soll auch das Park & Ride-Angebot mit einem Pendlerparkplatz für 1400 Pkw im Bereich der Mittelstation beitragen. In unmittelbarer Nähe einer wichtigen und großen Autobahnausfahrt gelegen, können Pendler aus der Region hier für 2,50 € pro Tag ihr Auto abstellen und komfortabel in wenigen Minuten mit dem PisaMover ins Zentrum gelangen. Urlaubsgäste profitieren davon, dass sie schnell und günstig den Bahnhof oder Flughafen erreichen bzw. in wenigen Minuten vom Flughafen ins Zentrum kommen. Die Bahn ist Teil eines umfassenden Infrastruktur-Konzepts: Ein neues Radwegenetz wurde errichtet, Fußgängerwege wurden verbessert, neue Kreisverkehre sind entstanden und ein gefährlicher Bahnübergang wurde entfernt.

Quelle: Leitner Ropeways

• Auf epilog.de am 27. März 2017 veröffentlicht

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