VerkehrStraßenverkehr

Laternenparken wird zu Laternenladen

tvi.ticker • 24. November 2014

Ein gemeinsames Pilotprojekt von Stromnetz Berlin und Ubitricity demonstriert, wie Ladeinfrastruktur effizient und kostengünstig im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen der Straßenbeleuchtung errichtet werden kann.

Der Berliner Verteilungsnetzbetreiber Stromnetz Berlin und das Berliner Unternehmen Ubitricity erproben in Berlin gemeinsam neue Wege, um Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge besonders kostengünstig auf die Straße zu bringen. Im Rahmen eines Pilotprojekts rüsten die Projektpartner insgesamt zehn Lichtmasten im Zuge der ohnehin anstehenden Modernisierung der Beleuchtungsanlagen bzw. Netzanschlüsse mit Ubitricity-Systemsteckdosen zu Ladepunkten für Elektrofahrzeuge auf. Stromnetz Berlin GmbH erarbeitete im Vorfeld gemeinsammit Ubitricity Anschlussmöglichkeiten, um Steckdosen in Lichtmasten zu integrieren. Die ersten vier Lichtmasten mit derartigen Ladepunkten wurden heute in der Altonaer Straße unweit der Siegessäule im Bezirk Mitte eingeweiht.

Anders als Ladesäulen verursachen Ubitricity-Systemsteckdosen keine laufenden Kosten für die Autorisierung des Nutzers, Messung und Abrechnung des Stroms. Es handelt sich um spezielle, technisch einfache Steckdosen, die nicht nur an Wände, sondern sogar vollständig in Lichtmasten eingebaut werden können – stadtbildfreundlich und vor Vandalismus geschützt. Die Kosten für Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum lassen sich so um bis zu 90 % reduzieren.

Möglich werden die effizienten Ladepunkte durch den Einsatz mobiler intelligenter Stromzähler im Ladekabel, über die Nutzer die Ladepunkte freischalten, laden und den Strom abrechnen können. Für ihre intelligenten Ladekabel wählen sich die Nutzer den Stromlieferanten ihrer Wahl aus und bringen so quasi ihren eigenen Strom zum Ladeort mit. Im Rahmen des Projektes unterstützt und erprobt Stromnetz Berlin gemeinsam mit Ubitricity neue zukunftsweisende Prozesse, die eine Integration mobiler Stromzähler überhaupt erst möglich machen. Dadurch wird gewährleistet, dass aus der Berliner Laterne der Strom des Wunschversorgers fließt. Es ist ganz ähnlich wie beim Handy: ein mobiler Stromzähler im Ladekabel und ein Mobilstromvertrag für das Kabel mit dem Wunschanbieter ermöglicht es, überall den eigenen Strom laden.

Besonders effizient ist diese Lösung, wenn – wie im gemeinsamen Pilotprojekt gezeigt – bei anstehenden Neubau-, Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen der öffentlichen Beleuchtung die Systemsteckdosen gleich mitverbaut werden. Jährlich werden bundesweit etwa 300 000 Lichtmasten erneuert oder ausgetauscht. So entstehen hohe Synergieeffekte, die Kommunen neue Dienstleistungen zu niedrigen Kosten ermöglichen.

Quelle: Stromnetz Berlin GmbH

• Auf epilog.de am 26. November 2014 veröffentlicht

Reklame