VerkehrEisenbahn

Eisenbahnschienen aus Papiermasse

Zentralblatt der Bauverwaltung • 28.4.1883

Die Chicago- und Milwaukee-Eisenbahn beabsichtigt demnächst, versuchsweise Eisenbahnschienen aus Papiermasse statt Stahlschienen in Gebrauch zu nehmen. Bei Herstellung der Schienen wird die Papiermasse einem sehr hohen Druck unterworfen; sie soll dadurch, dem Engineering zufolge, eine solche Härte und Unveränderlichkeit erlangen, dass die schwersten Lokomotiven darüber fahren können, ohne einen Eindruck zu hinterlassen und ohne dass irgendein nachtheiliger Einfluss der Atmosphäre wahrgenommen werden kann. Als weitere Vorteile des neuen Materials werden genannt: Verminderung der Zahl der Schienenstöße und der Längenänderung der Schienen durch Temperaturwechsel, also sanfteres Befahren, geringere Abnutzung des rollenden Materiales, Vermehrung der Adhäsion und schließlich eine Kostenersparnis von etwa einem Drittel des Preises der Stahlschienen. Über Form und Abmessungen des Querschnitts ist in der Quelle leider nichts angegeben.

Entnommen aus dem Buch:
Die ›Zeitreisen‹ knüpfen an die Tradition der Jahrbücher und Zeitschriften ›zur Bildung und Erbauung‹ aus dem 19. Jahrhundert an. Eine bunte Auswahl von Originalartikeln begleitet den authentischen und oft überraschend aktuellen Ausflug in die Geschichte.Kultur- und Technikgeschichte aus erster Hand, behutsam redigiert, in aktueller Rechtschreibung und reichhaltig illustriert.
  PDF-Leseprobe € 14,90 | 148 Seiten | ISBN: 978-3-7562-0128-0

• Auf epilog.de am 12. Juli 2017 veröffentlicht

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