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Brennstoffzellen-Hybridbusse in Köln seit über einem Jahr im Einsatz

Zeit für eine Zwischenbilanz

tvi.ticker • 4. Juni 2012

›NULL Emission‹ steht groß auf den Brennstoffzellen-Hybridbussen der RVK. Und sie halten, was sie versprechen: Durch die stetige Umwandlung von Wasserstoff in elektrische Energie verursachen diese Busse im laufenden Betrieb keinerlei CO₂-Ausstöße.

Im Mai 2011 wurden die beiden Fahrzeuge an die RVK ausgeliefert. Nach einer rund viermonatigen internen Testphase, in der u. a. eine Gruppe von 14 Fahrern speziell eingewiesen wurde, kommen sie seit September 2011 im regulären Linienverkehr zum Einsatz. Sie bedienen dabei sowohl Linien im Stadtverkehr von Hürth und Brühl als auch den Regionalverkehr des Rhein-Erft-Kreises.

RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach betont: Diese Busse zeigen, dass es möglich ist, schon heute emissionsfreien Nahverkehr in der Region um Köln anzubieten. Unser Ziel ist es daher, so schnell wie möglich weitere Fahrzeuge dieser Art zu beschaffen. Die ersten erforderlichen Schritte dafür haben wir bereits eingeleitet.

Die beiden 18-Meter-Gelenkbusse weisen seit ihrer Inbetriebnahme einen Durchschnittsverbrauch von rund 15 kg Wasserstoff pro 100 Kilometer auf. Die Wasserstoff-Tanks haben eine Kapazität von 40 kg. Die Reichweite pro Tankfüllung liegt damit bei rund 250 Kilometern. Diese Verbrauchszahl entspricht energieäquivalent in etwa 49,5 Litern Diesel. Ein konventioneller Diesel-Gelenkbus verbraucht bei der RVK im Rhein-Erft-Kreis rund 52 Liter.

Durch den Einsatz des Phileas-Busses wird im Vergleich zu einem Dieselmodell rund 136 Kilogramm CO₂-Ausstoß bei 100 gefahrenen Kilometern vermieden, da pro verbrannten Liter Dieselkraftstoff rund 2,63 kg CO₂ entstehen. Die Verbrauchswerte der Phileas-Fahrzeuge werden durch die fortlaufende Optimierung des Energiemanagementsystems in naher Zukunft noch gesenkt werden.

Wasserstoff-BusseFoto: Vossloh Kiepe

Insgesamt wurden vier Modelle dieses Busses als Prototypen im Rahmen eines deutsch-niederländischen Kooperationsprojektes gebaut. Zwei baugleiche Fahrzeuge werden vom Amsterdamer Verkehrsunternehmen GVB eingesetzt. Die Fertigung der Fahrzeuge erfolgte beim niederländischen Hersteller APTS (Advanced Public Transport Service).

Weitere Projektpartner sind Unternehmen aus NRW wie die Vossloh Kiepe GmbH aus Düsseldorf - verantwortlich für die Hybridisierung und den elektrischen Antriebsstrang – und die Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG aus Brilon. Die RWTH Aachen und die FH Köln übernehmen neben der wissenschaftlichen Begleitforschung in Zusammenarbeit mit Vossloh Kiepe die Auslegung des Energiemanagementsystems. Der Verein HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V. vertritt das Projekt in internationalen Initiativen.

Die Phileas-Busse wurden mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Quelle:  Regionalverkehr Köln GmbH

• Auf epilog.de am 22. Juni 2012 veröffentlicht

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